Auch wenn unsere Japanreise bereits fast 6 Jahre her ist, sind die Erinnerungen daran doch noch sehr frisch. Wahrscheinlich weil uns diese zwei Wochen so sehr beeindruckt haben. Natürlich denke ich auch – gerade am Wochenende, wenn ich am Herd stehe – an das japanische Essen zurück. Ich liebe die japanische Küche. Leider denken immer noch viele, dass das japanische Essen hauptsächlich aus Sushi und rohem Fisch besteht, was völliger Quatsch ist. Die japanische Küche ist sehr abwechslungsreich und vor allem bekömmlich.
Auf unserer Reise haben wir viele verschiedene Gerichte probiert. Als wir zum Beispiel in Kyoto waren, sind wir den letzten Abend vor der Abreise mit Bernd und Petra aus unserer Gruppe mehr oder weniger ziellos durch die Stadt geirrt. Als wir Hunger bekamen, überlegten wir, wo wir zum Abschluss der Reise Essen gehen sollten. Wir kehrten in einem sehr kleinen und einfachen Restaurant ein. Auf der Karte fanden sich viele tolle Gerichte, doch wir entschieden uns alle für japanisches Curry (jap. Kare raisu). Ich muss gestehen, dass ich bis dato absolut kein Fan von Currygerichten war. Und ich fand es irgendwie befremdlich, in einem Land wie Japan ein Curry auf der Speisekarte zu finden. Auch als ich das Essen vor mir auf dem Teller sah, war ich noch ziemlich skeptisch, doch nach dem ersten Löffel liebte ich es.
Ich habe ja bereits mehrere Gerichte, die wir in unserer Zeit in Japan kennen gelernt haben, zu Hause nachgekocht. Und vor zwei Wochen konnte ich endlich ein Rezept für ein japanisches Curry (welches dem aus Kyoto gleichkam – es gibt natürlich von Region zu Region unterschiedliche Varianten) ausprobieren.
Man nehme also:
Zutaten für 4 Personen
- 500g Schweinefleisch (oder anderes)
- 600ml Hühnerbrühe
- 300ml Wasser
- 3-4 Zwiebeln
- 2 Kartoffeln
- 2 Karotten
- 2 cm Ingwer
- 2 Knoblauchzehen
- 2 EL Currypulver
- 2 EL Mehl
- 2 Prisen Pfeffer
- Öl (zum Braten)
- 400g Reis
Als erstes schneidet ihr das Fleisch in mundgerechte Stücke. Dann schält ihr Zwiebeln, Knoblauchzehen, Ingwer, Karotten und Kartoffeln. Die Zwiebeln und den Knoblauch würfeln, den Ingwer feinreiben und die Karotten in Scheiben schneiden. Die Kartoffeln werden ebenfalls in mundgerechte Stücke geschnitten.
Das Fleisch wird mit etwas Öl in einer Pfanne auf mittlerer Hitze angebraten. Wenn das Fleisch fast gar ist, gebt ihr die Kartoffel- und Karottenstücke mit in die Pfanne und bratet sie zwei Minuten mit an. Anschließend wird alles mit dem Wasser abgelöscht und kurz aufgekocht. Danach dreht ihr die Hitze runter und lasst alles für mindestens 20 Minuten köcheln.
Während das Fleisch köchelt, erhitzt ihr bei mittlerer Hitze etwas Öl in einem Topf. Die Zwiebeln hineingeben und glasig dünsten, Knoblauch und Ingwer hinzugeben und alles eine weitere Minute dünsten. Nun gebt ihr Mehl, Currypulver und Pfeffer in den Topf und schwitzt alles ca. drei Minuten unter ständigem Rühren an (falls nötig könnt ihr schon etwas Wasser oder Hühnerbrühe dazugeben). Jetzt wird nach und nach die Hühnerbrühe zu Mehl und Zwiebeln in den Topf geben (Achtung! heißer Dampf!), kräftig weiterrühren. Lasst das Curry noch fünf Minuten weiterköcheln, bis es leicht eingedickt ist.
Als nächstes wird die Curry-Zwiebel-Mischung zum Fleisch in die Pfanne geben (es macht nichts, wenn noch Flüssigkeit in der Pfanne sein sollte). Alles gut durchrühren und für weitere 15-20 Minuten leicht köcheln lassen. In der Zeit den Reis aufsetzen.
Wer keinen japanischen Reis zur Verfügung hat, nimmt einfach normalen Kochbeutelreis und bereitet diesen wie angegeben zu. Für japanischen Reis gilt wie immer: Reis in einen Topf geben und waschen. Nach dem Waschen 400ml Wasser zum Reis geben und auf hoher Hitze zum Kochen bringen. Sobald Schaum im Topf aufzusteigen droht, den Herd ausmachen und den Reis für 15 Minuten auf der warmen Herdplatte ruhen lassen. (ACHTUNG!!! Während der Reis kocht und anschließend ruht nie den Deckel abnehmen!)
Zum Abschluss verteilt ihr den Reis auf tiefe Teller, gebt das Karē dazu und serviert alles heiß.

いただきます!!! (guten Appetit)