Die 6 1/2 Stunden bis nach Dubai kamen mir persönlich nicht all zu lang vor. Ich schlief relativ viel (eigentlich eher untypisch für mich, da ich in Flugzeugen kaum schlafen kann), die restliche Zeit vertrieben wir uns mit Filmen und natürlich Essen. Ungefähr 2 Stunden vorm Landeanflug auf Dubai sprachen uns dann zwei Stewardessen an und meinten, mein Bruder Tobias hätte ihnen ja berichtet, dass wir uns auf Hochzeitsreise befinden und beglückwünschten uns im Namen der gesamten Crew. Sie machten Fotos von uns und wir bekamen jeder ein Glas Champagner, eine kleine Nussauswahl und eine „kleine“** Hochzeitstorte.
** das Ding war echt riesig und wir haben es natürlich nicht geschafft sie aufzuessen (mir persönlich war da zu viel Marzipan drin) ^_^
Kurz nach der ganzen Völlerei landeten wir dann auch schon in Dubai zu unserem Zwischenstopp. Hierzu gibt es nicht all zu viel zu berichten. Der Flughafen in Dubai ist ganz nett, allerdings hauptsächlich für Leute interessant, die wirklich viel Asche in der Hosentasche haben und nicht wissen wohin damit. Ansonsten gibt es dort einfach viel zu wenige Toiletten für die ganzen Menschenmassen und von der geringen Zahl an Sitz-/Liegemöglichkeiten will ich mal gar nicht erst anfangen. Da könnt ich mich jetzt noch Stunden drüber aufregen. (^_~)
Um 03:00 Uhr starteten wir dann mit der nächsten Boeing von Emirates Richtung Osaka. Gute 11 Stunden Flug lagen vor uns. Die Zeit verging relativ fix. Allerdings muss man auch mal das Inflight Entertainment „ICE“ von Emirates loben. So viele aktuelle Filme, Serien, Games etc. Da wird einem nicht langweilig.
Eh wir uns versahen befanden wir uns auch schon im Sinkflug auf Japan und landeten um ca. 17:10 Uhr Ortszeit am 10.09.2012 in Osaka. (http://de.wikipedia.org/wiki/Flughafen_Kansai) Nachdem sich alle mehr oder weniger langsam aus dem Flieger in Richtung Ankunftshalle begeben hatten, kamen wir auch schon auf die Schalter der Passkontrollen zu. Zielstrebig peilten wir die Schlange für „Foreign Pass holder“ an und nachdem Michi seinen Pass vorgezeigt hatte und durchgewunken wurde, begab auch ich mich an den Schalter. Nun dachte ich ja, dass auch bei mir ein flüchtiger Blick auf mein Passbild und die Daten reichen würde und war gerade im Begriff langsam weiter zu gehen, als mich ein böser Blick des Beamten traf und seine Stimme durch den Raum halte: …. STOP STOP!! WAIT!!
Ich wusste zuerst gar nicht was er von mir wollte. Doch dann bemerkte ich eine Kamera, die über dem Beamten hing und schon ahnte ich böses. Es handelte sich um eine Wärmebildkamera. (>_<) Nun war es leider so, dass ich das Englisch des Beamten als recht unverständlich empfand und nicht wirklich wusste, was genau er jetzt von mir erwartete. Hätte er mich お元気ですか?(O genki desu ka?/Wie geht es Ihnen?) gefragt, hätte ich ihn sicherlich eher verstanden. Nachdem ich ihn nun aber offensichtlich nicht verstand, hielt er mir ein einlaminiertes Stück Papier vor die Nase, auf dem ich in japanisch und englisch gefragt wurde, ob es mir denn gut gehe und/oder ich irgendwelche Beschwerden hätte. Kurz entschlossen stellte ich mich blöd und tat, als ob ich nicht wisse was er von mir wolle. Daraufhin zitierte er eine junge Frau zu uns. Diese fragte mich dann mit besserem Englisch, ob ich krank sei oder mich schlecht fühle. Ich erklärte ihr, dass ich mich lediglich schlapp fühle, schließlich hatten wir bereits über 16 Stunden Flug hinter uns und zwei Tage zuvor unsere Hochzeit gefeiert. Etwas zurückhaltend fragte ich sie, ob ich Fieber hätte. Sie nickte kurz und meinte, es sähe so aus. Daraufhin musste ich ihr in einen separat liegenden Raum folgen, über dem in großen Buchstaben das Wort „quarantine” (Quarantäne) prangte. Langsam wurde mir doch etwas mulmig. Michi stand derweil allein und verlassen auf der anderen Seite des Absperrbandes und schaute mir mit besorgtem Blick hinterher, als ich im Raum verschwand.
Da stand ich nun und wurde von oben bis unten gemustert. Als erstes übergab man mir ein Fieberthermometer….. Oh man!! Mit dem Thermometer unterm Arm, auf das Display starrend, schickte ich im Stillen Stoßgebete zum Himmel… Bitte, bitte nicht weiter steigen!! Bei 37,8 Grad piepte es dann zum Glück. Man mag sich an dieser Stelle natürlich gern darüber streiten, ob 37,8 Grad überhaupt schon Fieber sind. Ich für meinen Teil, sah es jedenfalls nicht so. Kann natürlich auch an meiner Situation gelegen haben. ^_^ Anschließend durfte ich dann dutzende Fragebögen ausfüllen und in einem bunten Mix aus englisch und japanisch wurden Fragen gestellt, beantwortet und Unterlagen ausgetauscht. Ich musste unseren kompletten Reiseweg darlegen und all unsere Reiseunterlagen wurden angeschaut und kopiert. Nach knapp einer Stunde und dem Versprechen, auch sofort wenn wir unsere Koffer haben erneut Tabletten zu nehmen, durfte ich endlich gehen. Später erzählte mir Michi dann, dass man ihn schon mehr oder weniger des Flughafens verweisen wollte, da er ja dort mit seiner Tasche wie bestellt und nicht abgeholt stand und auf mich wartete. Aber nachdem er den netten Sicherheitsleuten dann klargemacht hatte, dass er nur auf seine Frau warte, ließen sie ihn in Ruhe.
Nachdem wir endlich unsere Koffer in Empfang genommen hatten, durften wir zu allem Übel dann feststellen, dass wir bereits den ersten Zug auf unserer Liste Richtung Kyoto verpasst hatten. War allerdings nicht so schlimm, da der Zug alle halbe Stunde fährt. Wir holten uns Bahntickets (klappte relativ ohne Probleme) und gingen zum Bahnsteig, wo auch der „Haruka“ (http://en.wikipedia.org/wiki/Haruka_(train) schon auf uns wartete.
Nach gut einer Stunde Zugfahrt durch das dunkle und verregnete Japan kamen wir in Kyoto an. Ziemlich erschlagen von der Reise und Kyoto’s extrem lauten Hauptbahnhof machten wir uns auf die Suche nach unserem Hotel.
…. to be continued …