11.09.2012 – Kyoto: Bekanntes und Entdeckungen

Der erste richtige Morgen in Japan.

Erwacht waren wir bereits gegen 8 Uhr. Nachdem wir uns frisch gemacht hatten, schlenderten wir zum Frühstücksraum. Unser erstes Hotel in Kyoto war gleichzeitig auch das Einzige überhaupt auf der ganzen Reise, welches mit Frühstück gebucht war. (Anm.: Das war nicht unbedingt auf unseren Wunsch hin passiert, sondern wir waren mehr oder weniger vom Reisebüro dazu genötigt worden. Ich hör es immer noch: „Sie brauchen eine Landleistung bei diesem Flugtarif!!“ – das sagte man uns natürlich erst, nachdem wir die Flugbuchung unterschrieben hatten.) Egal. Auf eine Art freute ich mich, dass wir uns nun, bevor das Koffer durch die Gegend ziehen wieder losging, noch ordentlich stärken konnten. Nur hatte ich an dieser Stelle die Rechnung ohne unser Hotel gemacht. Am Eingang des Frühstücksraumes erklärte man uns dann nämlich, dass unser Zimmer ohne Frühstück gebucht sei und wir dann jetzt !!ACHTUNG!! sage und schreibe 1800 Yen (ca. 18 EUR) PRO Person! fürs Frühstück zahlen sollten. Das sahen wir ja nun gar nicht ein. Das Hotel selbst war nämlich schon teuer genug gewesen. Nach einigem hin und her und einer zweiten Angestellten, die extra von der Lobby herauf gerufen wurde, erklärte man dann, dass doch ein Fehler ihrerseits vorliege und unser Zimmer natürlich mit Frühstück gebucht sei. So konnten wir uns dann auch endlich auf das Frühstückbuffet stürzen. Der Renner war das jedoch nicht gerade. Ich aß ein paar Pancakes und etwas Melone. Die Auswahl war wirklich dürftig.

Nach dieser „Schlemmerei“ verkrochen wir uns wieder aufs Zimmer, packten langsam unser Hab und Gut zusammen und checkten pünktlich um 11 Uhr aus. Auf zum nächsten Hotel. Das Karasuma Kyoto Hotel, in welchem wir bereits 2006 auf unserer Rundreise geschlafen hatten, war einfach zu finden und weckte beim Eintreten in die Lobby Erinnerungen. ^^ Nachdem wir das Eincheckprozedere hinter uns hatten, brachten wir die Koffer aufs Zimmer, zogen uns noch schnell um und dann ging es los, die Stadt erkunden.

Als erstes steuerten wir den Yasaka-Schrein  (jap. 八坂神社, Yasaka-jinja) an. Als wir die ersten Stufen hinaufstiegen erinnerten wir uns, wie wir seinerzeit 2006 mit Bernd und Petra aus unserer Reisegruppe diesen Schrein erkundet hatten. Wir schlenderten eine Weile herum und machten Fotos.

Natürlich war uns das noch nicht genug und so fanden wir auf unserer Karte den nahe liegenden Maruyama Park  (jap. 円山公園, Maruyama Kōen). Er war etwas höher gelegen und da wir genau zur Mittagszeit dort ankamen, war es ziemlich heiß. Wir suchten uns ein schattiges Plätzchen, wo wir es jedoch nicht lange aushielten, da immer mehr Mücken (so richtig klitzekleine schwarze fiese Biester!) um uns herumschwirrten.

Also machten wir uns auf zum Nanzen-ji  (jap. 南禅寺) . Der Hase lief sofort die Treppe zum riesigen Eingangstor hinauf und rief mir nebenbei noch zu: „ Mach mal ein Foto!!“. Doch dazu kam ich erstmal nicht. Kaum hatte er mich alleingelassen stürmten auf einmal ein paar japanische Schulmädchen auf mich zu. Erst verstand ich gar nicht was sie von mir wollten, bis mir klar wurde, dass sie es auf meine Euro’s abgesehen hatten. Ich fing also an in meinem Geldbeutel zu kramen, denn jede hielt mir mit strahlenden Augen ein 100 Yen Stück (ca. 1 EUR) hin. Nachdem ich die ersten Geldstücke „gewechselt“ hatte, trauten sich dann auch die Jungs der Gruppe an mich heran. Es dauerte eine ganze Weile, bis mir dann das Geld ausging. (^_^) Der Hase hatte zwischenzeitlich das Treiben um mich herum aus weiter Ferne beobachtet. Ich machte das ersehnte Foto und stieg ebenfalls die vielen Stufen zum Nanzen-ji hinauf. Als wir oben ankamen waren wir allerdings enttäuscht. Denn leider war der Tempel durch ein riesiges Gerüst (mehr eine Halle) umbaut, da dort Restaurierungsarbeiten stattfanden. Wir schossen noch ein paar Fotos. Anschließend machten wir uns auf den Rückweg.

Auf dem Weg zum Hotel probierten wir an einem Stand etwas, – nun ja, ich weiß leider nicht wie es hieß – glaube aber durch Internetrecherche, dass es sich vielleicht um Gohei-Mochi gehandelt hat. Jedenfalls war es klebriger Reis, der auf einen Holzstiel „gespießt“, mariniert, angebraten und mit einem Nori-Blatt (Algenblatt) umhüllt war. Der Spieß hat ca. 200 Yen gekostet, sah komisch aus, war aber wirklich lecker.

Gegen 16:00 Uhr waren wir zurück im Hotel. Dort versuchten wir erstmal eine Skypeverbindung zu meiner Mutti herzustellen. Allerdings nur mit Teilerfolg. Sehen ja, hören nein! Wir beschlossen das Ganze am späteren Abend (also für uns Abend, für Mutti Nachmittag) nochmal zu versuchen. Um 18 Uhr machten wir uns wieder auf die Beine Richtung Innenstadt. Wir schlenderten durch die Shoppingarkaden und als ich einen Takoyaki-Stand (Takoyaki: jap. たこ焼き sind Teigbällchen mit Oktopusstückchen) entdeckte wollte ich sofort welche probieren. Für 8 „Bällchen“ zahlten wir 350 Yen, eigentlich sehr günstig, denn die Dinger stopfen ganz schön und sind wahnsinnig lecker!!

Im 100 Yen-Shop kaufte ich mir ein Haarband (zu dem Zeitpunkt hatte ich ja noch lange Haare) und sehr schönes Yuzen-Papier (Origamipapier). Zum Abendessen ging es dann ins Sukiya, dort bekommt man tolle Reis- und Fleischgerichte für einen guten Preis. (harrgenau in diesem Restaurant hatten wir 2006 am letzten Abend unserer Reise gegessen)  Der Hase nahm sich ein Menü (was das genau war weiß ich leider nicht mehr) und ich gönnte mir ein „Eis-chen“!! (^_^) Nach den Takoyaki hatte ich keinen großen Hunger mehr.

Gegen 22 Uhr waren wir dann zurück im Hotel und versuchten ein zweites Mal mit meiner Mutti zu Skypen. Und nach einigem hin und her konnten wir sie nicht nur sehen, sondern auch verstehen. Wer hätte das gedacht! ^^

Eine Stunde später hieß es dann おやすみなさい! (Gute Nacht)

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