Unser letzter „kompletter“ Tag in Kyoto war angebrochen. Gegen 09:30 Uhr verließen wir das Hotel, holten uns beim Bäcker nebenan etwas zum Frühstück und gingen den uns mittlerweile so bekannten Weg Richtung Kyoto Station. Heute wollten wir uns den Fushimi Inari-Taisha (jap. 伏見稲荷大社), einen sehr bekannten Shinto-Schrein, ansehen. Gegen 11:00 Uhr stiegen wir in den Zug der Nara Line, welche uns für 140 Yen pro Person direkt bis zum Bahnhof Inari brachte.
Von dort aus waren es nur ein paar Schritte, bis wir bereits das riesige Eingangs-Torii des Schreins erblicken konnten. Die eigentliche Schreinanlage war wunderschön, aber doch eher unscheinbar und wir fragten uns, wo sie denn nun sind, die unzähligen Torii’s, für die der Fushimi Inari-Taisha so berühmt ist.
Ein paar Treppen weiter oben begrüßte uns dann die erste Reihe der riesigen, hintereinander aufgestellten Torii’s und während wir langsam unter ihnen hindurchwanderten, machte man sich erst das ganze Ausmaß der Anlage bewusst. Es war wirklich beeindruckend, die Stille (trotz der zahlreichen Besucher) die wunderschöne Natur, die vielen, extrem lauten Zikaden und vor allem auch, mit welcher Liebe zum Detail die gesamte Anlage gepflegte wurde und die teilweise schon sehr alten Holzbalken mühselig restauriert und in Stand gehalten wurden.
Bei 33 Grad im Schatten ging es nun für uns zuerst bergauf. Treppen über Treppen. Torii an Torii.
Zwischendurch konnte man durch die Bäume auch einen Blick auf das unter uns liegende Kyoto erhaschen und in eine kleine „Werkstatt“ hineinblicken, in der sozusagen frisch gespendete Torii mit den Daten ihrer Spender versehen wurden.
Wir machten unzählige Fotos, tranken gefühlte 20 Liter Grünen Tee/Wasser und nach einer Weile hoffte ich eigentlich bei jedem kleinen Berg den wir geschafft hatten, dass wir doch nun endlich das Ende erreicht haben müssten. Schlussendlich fanden wir es natürlich. Und man mag es kaum glauben, doch auch auf dem Rückweg säumten die Wege wieder unzählige Torii’s. Der einzige Unterschied bestand lediglich darin, dass es nun bergab ging. >_< Gegen 15 Uhr verließen wir das Schreingelände. Jaaaa!!, wir waren fast 4 Stunden nur treppauf und treppab gelaufen.
Gegessen hatten wir zwischendurch nicht, so dass wir uns dann an einem Stand Takoyaki (hatten wir ja schon probiert) und einen Taiyaki gönnten. (Taiyaki sind wirklich lecker und ich habe sie zu Hause sogar schon selbst gemacht.) Der Hase hatte sich glaube ich einen mit Bananenfüllung gekauft, da er Anko (Süße-Bohnen-Paste) nicht mag.
Anschließend kauften wir noch ein paar Souvenirs, gingen zurück zum Bahnhof und fuhren (nachdem wir leider im Tran falsche Tickets gekauft und pro Person mal locker das Doppelte an Geld rausgeschmissen hatten) zurück nach Kyoto.
Zurück im Hotel fielen wir erschöpft und mit schmerzenden Füßen aufs Bett. Jetzt stand erstmal Ausruhen auf dem Plan.
Gegen kurz vor sechs machten wir uns auf den Weg zur Bank und füllten unsere Kasse auf. Dann ging es in die Einkaufstraßen. Wir kauften allerhand Kleinkram und weitere Mitbringsel. Ich gönnte mir Kosmetika, Bücher und fand auch eine Kleinigkeit für meine Trauzeugin. Dann suchten wir nochmals den Purikura-Automaten auf, den wir ein paar Tage zuvor mangels ausreichenden Kleingelds nicht benutzen konnten und machten endlich die ersehnten Puri’s.
Zum Abendessen gab es japanisches Curry und während eines letzten nächtlichen Spaziergangs verabschiedeten wir uns von Kyoto, kehrten ins Hotel zurück und bereiteten uns auf die Weiterfahrt nach Kawaguchiko vor.